Die Schattigkeit trägt wesentlich dazu bei, räumliche Strukturen zu erkennen sowie das Tiefensehen und die Orientierung zu erleichtern. Richtige Schattenbildung entsteht durch eine zweckmäßige Mischung von diffusem (ungerichtetem) und gerichtetem Licht . Dadurch wird ein gleichmäßiger Übergang von dunkleren zu helleren Bereichen bewirkt. Das zweckmäßige Verhältnis hängt von der Sehaufgabe ab.


Durch extrem schattenloses, diffuses Licht geht der plastische Eindruck verloren, es entsteht Einförmigkeit. Auch zu harte Schatten schränken die Informationsbreite erheblich ein und beeinträchtigen wegen der hohen Leuchtdichteunterschiede die Sehfunktionen. Außerdem ist es möglich, daß wesentliche Teile des Gesichtsfeldes gar kein Licht erhalten, so daß auch ein Sicherheitsrisiko entstehen kann. Zur Bewertung der Schattigkeit gibt es derzeit noch keinen befriedigenden Kennwert.


Bei Allgemeinbeleuchtung kann die Schattigkeit über das Verhältnis von zylindrischer zu horizontaler Beleuchtungsstärke Ez / Eh bewertet werden.


Eine zu harte Schattenwirkung kann vermieden werden, wenn das Verhältnis von Ez/Eh auf der Bezugsebene 1,2 m über dem Boden größer als 0,33 ist. Zu tiefe Schatten lassen sich durch geeignete Anordnung mehrerer Leuchten mit breiter Lichtstärkeverteilung bei hellen Wänden und Möbeln vermeiden.