Das LiTG-Wirkungsgradverfahren dient dazu, Beleuchtungsanlagen für Innenräume überschlägig zu dimensionieren. Es ist geeignet, die Zahl der Leuchten und Lampen überschlägig zu bestimmen, die zur Erreichung einer vorgegebenen mittleren Beleuchtungsstärke erforderlich sind.

Nach diesem ersten Schritt muss noch eine Berechnung nach der Punktbeleuchtungsmethode erfolgen. Das Ergebnis ist eine Beleuchtungsstärkeverteilung, die Aufschluss über die Gleichmäßigkeit gibt.


Vergleichbare Verfahren zur Berechnung mittlerer Beleuchtungsstärken sind auch von anderen nationalen und internationalen Organisationen entwickelt und veröffentlicht worden. Sämtliche Methoden basieren auf den gleichen Annahmen bezüglich der Berechnung des Indirektanteils, sie unterscheiden sich jedoch in den Verfahren zur Berechnung der Direkt-Nutzlichtströme und der Darstellung der berechneten Wirkungsgrad-Tabellen.


Das Wirkungsgradverfahren beruht auf der Berechnung des Lichtstromes ΦN auf der Nutzebene mittels eines Beleuchtungswirkungsgrades ηB. Der Beleuchtungswirkungsgrad ist das Verhältnis des Lichtstromes auf der Nutzebene zum installierten Lampenlichtstrom (s.a. Wirkungsgrade). Die Genauigkeit der Ergebnisse werden bestimmt durch die Geometrie des Raumes und seiner Reflexionseigenschaften, der Lichtstärkeverteilung der Leuchten und deren Anordnung im Raum. Das LiTG-Wirkungsgradverfahren unterstellt einige vereinfachende Voraussetzungen, die erst diese vereinfachte Methode ermöglichen. Je größer die Abweichungen der realen Bedingungen von diesen Annahmen sind, desto größer ist auch die zu erwartende Ungenauigkeit der Berechnungsergebnisse.


Aus praktischen Gründen (Toleranzen in den lichttechnischen Daten von Lampen und Leuchten, Abweichungen von den bei der Berechnung vorausgesetzten Betriebsbedingungen - Temperatur, Netzspannung usw. - oder Reflexionsgraden der Raumbegrenzungsflächen, Messungenauigkeiten) ist eine Übereinstimmung zwischen berechneten und in der Anlage gemessenen Werten schon dann als gut anzusehen, wenn die Abweichungen bei ±10% liegen, die Ungenauigkeit der Wirkungsgradmethode kann höher liegen.


Genauere Berechnungsergebnisse, besonders im Hinblick auf detailliertere Angaben über die Beleuchtungsstärkeverteilung auf der Nutzebene und den Raumflächen und eine übersichtliche Darstellung der zu erwartenden Raumbeleuchtung sind mit dem Beleuchtungsberechnungsprogramm DIALux möglich.